Ich vertraue Armin Laschet #wegenmorgen – Berliner Einblicke #102


Ich vertraue Armin Laschet #wegenmorgen – Berliner Einblicke #102

Manchmal sind es die Szenen abseits des eigentlichen Geschehens, die doch am meisten verraten. Am Vormittag des vergangenen Dienstag baut Michael May vor dem Konrad-Adenauer-Haus seinen ganz persönlichen Proteststand auf. Später am Tag soll die Entscheidung fallen, wer für die Union Spitzenkandidat für die Bundestagswahl 2021 wird. Auf einem kleinen Plastikgestänge hängt May ein Bild seines Vaters auf. Der 86 Jahre alte Vater war in der vergangenen Woche an Corona gestorben, er war noch nicht geimpft. Michael May macht dafür die fehlende Impfstoffbeschaffung verantwortlich, deshalb möchte er aus der CDU austreten. Einige Journalisten und Fotografen stürzen sich auf den Mann aus Sachsen-Anhalt. May kämpft immer wieder mit den Tränen, erzählt seine Geschichte, eine ganz persönliche Tragödie. Corona hat mittlerweile über 80.000 Menschen in Deutschland das Leben gekostet. Währenddessen läuft drinnen die Vorbereitung auf die entscheidende Sitzung, ein großer Druck liegt auf allen Beteiligten. Viele Kommentatoren schreiben, für Armin Laschet ginge es nicht nur um die Kandidatur, seine ganze politische Karriere hinge an den bevorstehenden Vorstandsbeschluss.

Laschet erfährt von Michael May. Er selbst hatte sich bei Mitarbeitern erkundigt, was vor dem Adenauerhaus vor sich ginge. Danach verlässt er das Gebäude, geht zu May, bittet ihn herein. 20 Minuten hört Laschet May zu, stellt ein paar behutsame Rückfragen, widmet sich dem Mann voll und ganz. Es sind solche kleinen, fast beiläufigen Momente, in denen man auch bei Politikprofis den eigentlichen Charakter erkennen kann. Es ist eine langläufige aber dennoch wahre Floskel: In solch hektischen, aufgeregten und dynamischen Zeiten braucht Politik Vertrauen, um unsere Gesellschaft zusammen zu halten, Entscheidungen zu treffen, für unser Land auch kritische Situationen zu meistern. Mit Angela Merkel hatten wir die letzten 16 Jahre in dieser Sache ein riesiges Pfund. Die persönliche Integrität, die Merkel verkörpert, gab ihr Rückhalt, brachte der CDU Stimmen.

Armin Laschet verfügt über die persönliche Integrität, die Nervenstärke, das Wertegerüst und auch die Demut, die es braucht, neues Vertrauen für die CDU und die Union zu gewinnen. Er verkörpert auch zeitgleich eine neue Art der Führungskultur. Laschet kann mit Kritik an seiner Person leben, weiß aber auch sich durchzusetzen. Das hat er nun erneut bewiesen. Laschet ist seit dieser Woche unser Spitzenkandidat für die Bundestagswahl 2021. Unterschätzt wurde er immer. Trotzdem gewann er gegen Hannelore Kraft das Ministerpräsidentenamt Nordrhein-Westfalens. Er überzeugte die Partei, die ihn und nicht Friedrich Merz zum Parteivorsitzenden machte. Und Laschet konnte auch Michael May überzeugen, der nach dem gemeinsamen Gespräch doch Mitglied der CDU bleiben möchte. Nun stehen CDU und CSU inklusive eines Markus Söder hinter dem Mann aus Aachen, mit dem wir gemeinsam die Bundestagswahl 2021 gewinnen werden.

Lesen Sie außerdem in meinem Newsletter:

  • Notbremse für Deutschland. Die Regelungen des neuen Infektionsschutzgesetzes.
  • Anhörung im Deutschen Bundestag: Das neue Personengesellschaftsrecht bekommt Lob der Sachverständigen.
  • Orientierungsdebatte zur Suizidhilfe: Die Rede von Heribert Hirte.

Hier finden Sie den Newsletter als PDF: 102 Berliner Einblicke

Vorheriger Artikel Nächster Artikel

Wir verwenden Cookies, um Ihnen einen bestmöglichen Service zu bieten. Die Daten werden zur Optimierung unserer Webseite und zu Online-Marketingzwecken sowie statistischer Auswertung erhoben. Klicken Sie auf „OK”, um der Nutzung von Cookies zuzustimmen. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.