Alljährlich veröffentlicht das überkonfessionelle christliche Hilfswerk Open Doors den Weltverfolgungsindex, der die Situation von Christen in 150 Ländern widerspiegelt. Die Ergebnisse zeigen, weltweit werden mehr und mehr Christen verfolgt. Insbesondere in Ländern wie China, Libyen, aber auch der Türkei verschlimmert sich die Situation dramatisch, während sie in Ländern wie Afghanistan, Pakistan oder Indien weiterhin auf schlechtem Niveau stagniert. Zur Veröffentlichung des Weltverfolgungsindex 2019 erklärt der Bundestagsabgeordnete Heribert Hirte, Vorsitzender des Stephanuskreises innerhalb der CDU/CSU-Fraktion:
„Seit 2012 belegt der Weltverfolgungsindex von Open Doors auf erschreckende Weise den Anstieg weltweiter Verfolgung von Christen. Als bedeutsame Erkenntnis der Studie ist weniger die Rangfolge der 50 Staaten mit der schärfsten Christenverfolgung zu sehen. Die detaillierte Darstellung verschiedener Motivlagen, die zu der Verfolgung christlich gläubiger Menschen führen, muss vielmehr für die Politik Warnzeichen sein.
Der Glaube verfolgter Christen ist selten Anlass für Repressionen. Meine Überzeugung ist: Wahrhaft gläubige Menschen fügen sich gegenseitig kein Leid zu, da sie den Stellenwert des Glaubens auch für Andersgläubige mitfühlen. Repression entsteht im gesellschaftlichen Zusammenspiel mit dem herrschenden Staatsgefüge: Der totalitäre Machtanspruch in Nordkorea erlaubt nur den einen nationalen Führer. Die nationalistischen Bewegungen in Indien missbrauchen den Hinduismus, um eine gesellschaftliche Gesamtheit zu konstruieren und Minderheiten auszugrenzen. In Mittelamerika geraten Christen wie der Rest der Bevölkerung unter das Drangsal von organisierter Kriminalität und gewalttätigen Clans. Und auch säkulare Intoleranz verhindert Solidarität mit Gläubigen in Bedrängnis.
So erkennt man anhand der Verletzungen der Religionsfreiheit sowie der Verfolgung von Christen und selbstverständlich anderer religiöser Minderheiten – wird das Menschenrecht Religionsfreiheit verletzt, werden auch andere Menschenrechte verletzt. Im Umkehrschluss bedeutet dies: Betont die deutsche Außenpolitik das Recht auf Religionsfreiheit, engagiert sie sich automatisch für Menschenrechte insgesamt. Diesen Ansatz muss die Bundesregierung angesichts der dramatischen Situation vieler Christen weltweit nun zügig und nachdrücklich weiter verfolgen.“
Die PM als PDF: 20190116_PM_HeribertHirte_Weltverfolgungsindex_OpenDoors