Realitäten anerkennen – Debatte um Hafenausbau beenden: „Klimaschutz geht anders.“


Realitäten anerkennen – Debatte um Hafenausbau beenden: „Klimaschutz geht anders.“

Der Ausbau des Godorfer Hafens ist weder aus ökologischen noch aus ökonomischen oder verkehrspolitischen Gründen sinnvoll. Das belegt auch das Zahlenmaterial, das die Bürgerinitiative „AG Hafen“ den politischen Akteuren im Kölner Stadtrat jetzt vorgelegt hat. Der Kölner Bundestagsabgeordnete Heribert Hirte begrüßt die Rückkehr der Debatte zu Zahlen und Fakten.

„Es wird Zeit, dass alle Beteiligten die Realitäten anerkennen. Den Ausbau als Klimaschutzmaßnahme zu verkaufen, entbehrt jeglicher Grundlage“, so Hirte. Der Güterumschlag in den Kölner Häfen sei im Zeitraum zwischen 2008 und 2017 kontinuierlich zurückgegangen. „Wir haben jetzt eine erhebliche Unterauslastung. Zudem: Die Wirtschaft im Kölner Süden wird bereits seit 2015 durch Bonn-Nord als nahen und leistungsfähigen Schiffsanschluss im Containerverkehr versorgt.“ Das Angebot des Hafens bediene die diesbezügliche Nachfrage der Wirtschaft im Kölner Süden angemessen. „Ein Bauvorhaben in dieser Größenordnung, das in erheblichem Maße CO2 produzieren würde, ist daher nicht zu rechtfertigen – gerade mit Blick auf den von der Stadt ausgerufenen Klimanotstand.“

Auch Achim Görtz, Mitglied der AG Hafen, hält die klimapolitische Argumentation für vorgeschoben. „Die von den Ausbaubefürwortern immer wieder angeführten 50.000 LKW-Fahrten, die ein erweiterter Hafen der Stadt ersparen würde, sind völlig aus der Luft gegriffen.“ In Niehl seien 2017 insgesamt gerade einmal 56.641 Container umgeschlagen worden. „Wie man angesichts dieser Zahlen darauf kommen kann, dass in Zukunft
50.000 LKWs alleine aus dem Süden nach Niehl fahren, ist mir ein Rätsel.“

Unberücksichtigt bleibe laut Hirte bisher auch die Tatsache, dass die Binnenschifffahrt gerade in Köln erheblich zur Stickoxidbelastung beitrage: „Klimaschutz geht anders. Zumal durch den Ausbau auch Grünflächen in erheblichem Maße wegfallen würden.“ Ziel müsse sein, ökologische Interessen und wirtschaftliche Vernunft in Einklang zu bringen: „Der Hafenausbau ist in keinem Fall im Sinne der Kölnerinnen und Kölner.“

Hier nochmal die PM als PDF: 20190805_PM_Hirte zum Godorfer Hafen

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